Neben der sozialräumlichen Orientierung soll der Kontakt zu einzelnen Cliquen aufgebaut und gepflegt werden. Im Mittelpunkt stehen Jugendliche und junge Erwachsene und deren unterschiedliche Lebenswelten.
Nicht alle jungen Hilchenbacher haben die Power für ein starkes und selbstbestimmtes Leben und sympathisieren mit riskanten Lebensstilen. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Hilchenbach wird der Push e.V. Ansprechpartner für diese Jugendliche und junge Erwachsene sein und ihnen alternative Wege und Möglichkeiten anbieten.
Das Projekt wird gefördert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe aus den Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans des Landes NRW im Zeitraum 01.06.2019 – 30.04.2020. Die Personalkosten für die 29,5-Stunden-Stelle werden zu 80% durch die Fördergelder getragen, der Restanteil übernimmt der PUSH e.V. und die Stadt Hilchenbach.
In zwölf Monaten „Präventiver Jugendarbeit“ konnte das Projekt über 50 Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, mit denen in verschiedensten Formen pädagogisch gearbeitet wurde.
Bei fast allen Jugendlichen spielte ein Thema eine zentrale Rolle: VERTRAUEN,
Kann ich dem Typen vom PUSH e.V. vertrauen? Ist er ein V-Mann der Polizei oder Ordnungsbehörde? Nimmt er mich, meine Wünsche, Ängste oder Probleme ernst oder werde ich pauschal verurteilt?
Mit vielen der erreichten Jugendlichen konnten Gespräche über genau diese Fragen geführt werden. Dies benötigt Zeit und vor allem eine sichere Atmosphäre. Denn besonders Cliquen, die mit ihren Handlungs- und Aneignungsmustern öffentliche Plätze aufsuchen, werden kritisch gesehen, verurteilt oder abgestempelt, bestehen für die große Öffentlichkeit nur aus Problemen. Sie sind nur dann sichtbar, wenn sie negativ auffallen. Genau das sollte das Projekt ändern!
Nach einem Jahr Projektlaufzeit kann Vieles entkräftet werden. Fakt ist, Hilchenbacher Jugendliche stehen vor unterschiedlichsten Entwicklungsaufgaben, die sie bewältigen müssen oder sollen. Manche haben die Unterstützung durch ein sicheres Elternhaus, ein oder mehrere vertrauensvolle Bezugspersonen, einen Freundeskreis oder weitere Stressbewältigungsstrategien. Bei manchen Jugendlichen gestaltet sich das „Backup“ jedoch anders. Familiäre oder finanzielle Problemlagen, Suchterkrankungen der Eltern, schlechte Erfahrungen mit häufig wechselnden Bezugspersonen oder die Flucht in Alkohol- oder Drogenkonsum sind hier nur einige Beispiele.
Die gute Erkenntnis: Jugendliche verfügen über viele persönliche Stärken, eine eigene Meinung und individuelle Kompetenzen, die lediglich neu geweckt werden müssen.
Durch das Projekt stand ein zuverlässiger Ansprechpartner zu Verfügung, der sich Zeit genommen hat, zuzuhören, zu diskutieren, über die eigene Situation zu reflektieren und zusammen mit den Jugendlichen neue Bewältigungsstrategien erarbeiteten konnte.
Nach dem Projektende bleibt die Frage, wie es mit der präventiven Jugendarbeit in Hilchenbach weitergeht? Der PUSH e.V. setzt sich dafür ein, dass Jugendliche in riskanten Lebenssituationen weiter unterstützt werden und jugendpolitische Prozesse weiter diskutiert werden.